In der Schwäbischen Küche gehts munter zu
Nonnafürzla, Herrgottsbscheißerle, Ofenschlupfer – deftig und anschaulich geht es zu in der Schwäbischen Küche und auf jeden Fall sehr schmackhaft. Für diejenigen, die alles außer Schwäbisch können: Hinter den drei genannten Spezialitäten verbergen sich süße, in Schmalz ausgebackene Hefeteigbällchen, die weit berühmten und beliebten Maultaschen, und ein feines Backwerk aus dem Ofen mit Ei und alten Wegga, das in anderen Regionen als Scheiterhaufen firmiert.
Die ursprüngliche schwäbische Küche war, wie man an dieser Auswahl sehen kann, eher einfach. Fleisch war Mangelware auf den Tellern der normalen Bevölkerung, was uns glücklicherweise eine Menge großartiger Eierspeisen und Nudelgerichte wie Schupfnudeln, Krautkrapfen und alle nur denkbaren Variationen von Spätzle und Knöpfle beschert hat.
Die scheinbar vegetarische Maultasche dagegen hüllt ganz im Sinne der Erfinder – Mönche, die zur Fastenzeit kein Fleisch essen durften – ihren Fleischanteil diskret in ein Teigmäntelchen des Schweigens. Der berühmte Zwiebelrostbraten darf allerdings nicht unerwähnt bleiben und sollte auch Freunden der Fleischkochkunst die Schwäbische Küche schmackhaft machen.
Sogar alte Methoden wie das Schaben der Spätzle vom Brett erfahren in der heutigen Back-to-the Roots- und Slow-Food-Bewegung neue Wertschätzung; und wer schon selbst Ravioli und Gnocchi hergestellt hat, für den sollte das Füllen und Falten von selbstgemachtem Maultaschenteig und das Rollen von Schupfnudeln eine Leichtigkeit sein.
Es gibt viel Wiederzuentdecken an alten Kochrezepten, vergessenen Lebensmitteln und traditionellen Herstellungsweisen in Deutschlands Regionalküchen, wenn man die Kühltheken mal hinter sich lassen möchte und der Auswahl und Verarbeitung frischer Zutaten wieder Zeit und Sorgfalt widmet.
Und eine der deftigsten und schmackhaftesten Regionalküchen ist auf jeden Fall die schwäbische. En Guada!