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Winzerin Barbara Roth und Winzer Thorsten Ochocki vom Wilhelmshof in Siebeldingen

Barbara Roth und Thorsten Ochocki
Zusammen mit ihrem Mann Thorsten Ochocki vinifiziert sie viele preisgekrönte Winzerserkte und Weine
Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei dem nachhaltigen Anbau
Winzerin Barbara Roth
Winzerin Barbara Roth
Die junge Winzerin betreibt das historische Familien-Weingut seit 2005

Barbara Roth und Thorsten Ochocki sind mit Leib und Seele Winzer. Gemeinsam bewirtschaften sie das Familienweingut „Wilhelmshof“ in Siebeldingen in der Pfalz. Vom Anbau über die Ernte bis zum Ausbau der Weine im Keller: im Wilhelmshof werden fast alle Arbeiten noch von Hand verrichtet – eine mühsame Arbeit – der Lohn sind außergewöhnliche Weine und besondere Winzersekte, die nach der methode champenoise hergestellt werden und sich hinter französischem Champagner nicht verstecken müssen. Den prickelnden Schaumweinen gilt auch die große Leidenschaft der Winzerfamilie und so hält sie es mit einem der berühmtesten Franzosen, der über den Champagner sagte:

„Nach einem Sieg verdienst Du ihn, nach einer Niederlage brauchst Du ihn!“
Napoleon Bonaparte.

Steckbrief

Name: Barbara Roth

Familienstand: verheiratet, 3 Kinder

Beruf: Winzerin

Als Kind eines jahrhundertealten Weinbaubetriebes schlug Barbara Roths Herz wohl schon immer für Wein. Ihre Familie treibt seit dreihundert Jahren Weinbau in Siebeldingen an der Südlichen Weinstrasse, nahe der französischen Grenze. Ihre Mutter hatte von ihren Eltern ein reines Weingut übernommen. Doch das sollte sich nun ändern!

Denn Barbara Roths Eltern entdeckten bei einem Besuch in der Champagne die Flaschengärung und begannen in den 1970er Jahren selbst, Sekt herzustellen. Der Beginn war bescheiden: für jeden Sonntag eine Flasche Sekt sollte es sein. Die 52 Flaschen Jahresproduktion für den Eigenbedarf reichten schon im ersten Jahr nicht aus – zu viele tranken mit. So entstand aus ihrem dreihundert Jahre alten Weingut das Wein- und Sektgut Wilhelmshof. Heute sind es tausende Flaschen, die hier jährlich in den Kellern gären und jedes Jahr dutzende Preise abräumen.

Als Tochter zweier Winzer war auch für Barbara Roth der Lebensweg schnell klar: Nach einigen Weinbau-Praktika in Kanada, Südafrika und Deutschland studierte sie Weinbau & Önologie in Geisenheim und Bordeaux. Während des Studiums lernte sie auch ihren späteren Mann kennen und die beiden entdeckten die gemeinsame Leidenschaft für Reisen und Wein. Dem jungen Paar war es immer wichtig, möglichst viel über den Tellerrand zu schauen – und so haben die zwei Jungwinzer zwischen den Semestern in der Champagne, St. Emilion, Burgund, Neuseeland, Napa Valley und Oregon unterschiedliche weinbauliche Erfahrungen gesammelt, bevor sie nach Siebeldingen zurückkehrten.

Dort übernamen sie 2005 den Betrieb von ihren Eltern. Seit dem Einstieg von Barbara Roth in den Wilhelmshof haben sie und ihr Mann behutsam versucht, in vier Bauabschnitten das Gehöft den heutigen Produktions- und Arbeitsprozessen anzupassen, zu erweitern und die Präsentations- und Weinverkostungsbereiche zu modernisieren. Heute ist der Wilhelmshof ein moderner und gleichzeitig nachhaltiger Betrieb, der einige der besten Weine und Sekte Deutschland hervorbringt.

Barbara Roth im Rüttelkeller
Die Jungwinzerin Barbara Roth produziert auch herausragende Winzersekte nach der methode champenoise
Im historischen Sekt-Rüttelkeller werden jeden Tag von Hand die Flaschen einzeln gerüttelt
Barbara Roth und Mann Thorsten Ochocki vom Wilhelmshof
Barbara Roth und Thorsten Ochocki vom Wilhelmshof
Riesling
Der Wilhelmshof ist berühmt für seinen ausgezeichneten Riesling
Weinlese ohne maschinelle Erntehelfer
Die Weinlese im Wilhelmshof ist mühevolle Handarbeit
Die Reben werden anschließend mit dem Traktor zum Gut gefahren
Siebedingen Weinberge
Die Weinberge um Siebeldingen profitieren von einem speziellen Mikroklima
Weine vom Wilhelmshof
Der Wilhelmshof ist sein Generationen im Familienbesitz
Die Weine hier werden sowohl im Stahltank als auch im Eichenfass ausgebaut

11 Fragen an Winzerin Barbara Roth

1. Woher kommt deine Leidenschaft für Wein?

Die habe ich wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen. Meine Familie betreibt seit mehr als 300 Jahren im Winzerdörfchen Siebeldingen in der Pfalz Weinbau.
Mir gefällt, dass ich vom Weinberg bis zum fertigen Wein und Sekt alle Arbeitsschritte selbst in der Hand habe.

2. Wie lautet Dein Lebensmotto?

Legendär ist die Antwort von Lily Bollinger auf die Frage eines Reporters vom Daily Mail, zu welchen Gelegenheiten sie denn Champagner trinke:
„Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin – und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.“
.

3. Was war deine Leibspeise als Kind?

Dampfnudeln mit Vanillesoße – heute auch gerne mit Weinschaumsoße.

4. Was ist dein Lieblingswein?

Das hängt von vielen Faktoren ab: von Wetter, Gelegenheit, Stimmung …
Das entscheide ich jeden Moment aufs Neue.

5. Welcher Wein schmeckt dir gar nicht?

Wein, der nicht nachhaltig ökologisch produziert wurde, sondern industriell, um schnell viel Wein billig herzustellen.

6. Was war Dein einschneidensten Erlebnis als Winzerin?

Bei meinen ersten Schritten im internationalen Weinbau war ich vollkommen überrascht, dass nicht alle Wein machen wie meine Eltern. Dass viele Kellermeister weder die Weinberge noch die Weintrauben sehen und nur „nach Rezept“ aus Saft Wein herstellen.
Ich sehe Weinbau ganzheitlich, vom Weinberg bis zum fertigen Wein und Sekt. Ich möchte die Trauben ernten, die für den Wein den ich mache, optimal sind. Daher ernten wir alle Trauben von Hand, selektiv in mehreren Erntedurchgängen pro Weinbergparzelle.

7. Und dein größter Erfolg?

Oh, da kann ich mich kaum entscheiden – Die Auszeichnung für den „Besten deutschen Rosé-Sekt“ (DWI 2020), Beste deutsche Sektkollektion brut/extra brut 2018/19 (DLG), Bundesehrenpreis für Sekt in Gold vergeben durch die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Falstaff Sekt Trophy für den besten Blanc de Noirs Deutschlands, Staatsehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz, bester Rotwein Deutschlands gleich zwei Mal beim Meininger Verlag, Bester Spätburgunder beim größten Burgunderwettbewerb Mondial des Pinots in der Schweiz, Finalist beim Vinum Rotweinpreis.

8. Was ist dein heimliches Genuss-Laster?

Schokolade. Deshalb liebe ich die Schokoladen-Wein-Seminare zusammen mit Schokoladensommelier Jürgen Bluhm.

9. Was ist die größte Sünde beim Weintrinken?

Der Genuss muss für mich im Vordergrund stehen und ist bei mir daher immer moderat. Daher bin ich auch langjähriges Mitglied bei Wine in Moderation.

10. Dein Tipp an alle Weintrinker für mehr Weingenuss:

Ich finde es immer wieder spannend, verschiedene Gläser mit dem gleichen Wein zu testen. Räumt doch mal Euren Gläserschrank aus und probiert einen Wein aus einem Sekt-, Weißwein-, Rotwein-, Cognac-Glas oder was Ihr sonst noch dahabt. Je nach Glasform riecht der gleiche Wein aus verschiedenen Gläsern nicht nur unterschiedlich, sondern trifft auch auf unterschiedlichen Stellen im Mund auf und verändert daher den Geschmack.

11. Wein-Trends: Welcher aktuelle Hype ist in deinen Augen totaler Quatsch?

Das vergären mit „wilden Hefen“ als Spontangärung ist ein Marketinggag. Seit Jahrzehnten ist wissenschaftlich belegt, dass die wilden Hefen aus dem Weinberg eine sehr geringe Gäreigenschaft haben und viele Fehlaromen produzieren.

Weinproben mit Barbara Roth



Sneak-Preview in die virtuelle Weinbergwanderung

Weinprobe@Home mit Tastingbox vom Wilhelmshof

Fotos by emLight Photography – Ewa & Markus Hammer

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