Eine Tortilla – fünf Gerichte
Kennst du das? Du studierst die Speisekarte in einem mexikanischen Restaurant und fragst dich: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Enchiladas und Quesadillas, Tacos und Burritos oder Fajitas? Schließlich werden sie doch alle mit Tortilla-Fladen gemacht, oder? Wir haben für euch ein kleines Lexikon der Tex-Mex-Küche erstellt, mit dem ihr dem Mysterium mexikanischer Tortilla-Gerichte endlich auf die Schliche kommt.
Grundsätzlich unterscheiden Mexikaner zwischen weichen und harten Tortillas, die aus verschiedenen Mehlsorten, Mais- oder Weizenmehl, hergestellt werden. Die aus Maismehl (Masa Harina) hergestellten Tortillas haben eine festere Textur als die weicheren, auch im kalten Zustand biegsamen Tortillas aus Weizenmehl. Wegen ihrer unterschiedlichen Haptik sind die beiden Varianten für unterschiedliche Zubereitungsarten prädestiniert. Die weichen Weizen-Tortillas sind ganz allgemein eher in Nordmexiko und den USA beliebt, während die harte Mais-Tortilla im Süden Mexikos häufiger zum Einsatz kommt.
Knusprige Tortillas: Tacos
Wie sehen sie aus: Die klassischen Tacos sind hart. Sie werden einmal zusammengeklappt oder zu kleinen Nestchen geformt. Die harten Mais-Tortillas sind in der Tex-Mex-Küche heiß begehrt. Da sie wie kleine Muscheln aussehen, werden sie auch Tacoshells genannt.
Wie schmecken sie: Tacos sind ein beliebter, knuspriger Snack, der zu jeder Tageszeit fantastisch schmeckt. Die eher harten Tortillas sind eine hervorragende essbare Schale für frische, knackige Zutaten und würzige Saucen. Die unterschiedlichen Texturen sorgen für ein perfektes Mundgefühl.
Was steckt drin: Klassisch werden sie mit verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten gefüllt. Wahlweise gibt es entweder eine würzige Tomatensauce, eine traditionelle Guacamole oder eine sämige Kichererbsen-Creme obendrauf. Toll ist auch eine mediterrane Variante mit saisonalen Meeresfrüchten oder Fisch.
Gefüllte Tortillas: Burritos
Wie sehen sie aus: Burritos sind komplett geschlossen. Die Füllung wird in eine weiche, große Weizen-Tortilla eingerollt. Sie werden klassischerweise gedämpft, gefüllt und schon fertig gerollt zum Tisch gebracht. Mittlerweile wird aber die Soße auch gerne mal einzeln dazu serviert oder die klassische Reisfüllung herausgelassen und ebenfalls separat gereicht.
Wie schmecken sie: Burritos sind der Streetfood-Klassiker aus Mexiko und Kalifornien und der weltberühmte Star aus der Tex-Mex Küche. Sie schmecken würzig, deftig, herzhaft, gut!
Das steckt drin: Ein Burrito wird in der typischen Variante mit Hackfleisch, Mais, Reis, Bohnen, Käse, Tomaten und Avocado gefüllt. Natürlich gibt es aber auch viele andere, kreative Versionen mit Hühnchen, vegetarisch, vegan und mit verschiedenen Schärfegraden. Viele essen ihren Burrito auch gerne mit einer fettarmen Salatfüllung.
Geklappte Tortillas: Quesadillas
Wie sieht er aus: Im Gegensatz zu den anderen Tortilla-Zubereitungsarten werden die Tortillas für Quesadillas nicht gerollt, sondern in der Pfanne gefüllt und mit Käse überbacken. Für die Käse-Tortillas (queso heißt Käse) werden Weizenmehl-Tortillas verwendet, die in einer trockenen Pfanne erwärmt und mit ordentlich Käse bestreut werden. Sobald der schön geschmolzen ist, legt man die Füllung und einen zweiten Tortilla-Fladen auf den Käse und drückt ihn gut an. Das Ganze in der Pfanne wenden und wie eine Pizza in Ecken schneiden und servieren!
Wie schmecken sie: Wer auf geschmolzenen Käse und warme Teigfladen steht, wird Quesadillas lieben! Hühnchenfleisch, Schinken, Gemüse und viel oder wenig Chilis krönen das Geschmackserlebnis.
Das steckt drin: Käse, Käse, Käse – zu viel geht nicht! Verschiedene Zutaten wie Fleisch, Pilze oder Kartoffeln sind herzlich willkommen.
Tortillas mit Sauce: Enchiladas
Wie sehen sie aus: Enchiladas werden mit weichen Mais-Tortillas gemacht. Sie werden gefüllt, eingerollt, in eine Auflaufform gelegt und mit einer würzigen Sauce übergossen und mit Käse überbacken.
Wie schmeckt er: Enchiladas sind nicht knusprig, punkten aber mit ihrer goldbraunen Käsekruste. Das Zusammenspiel der verschiedenen Texturen und Aromen – die weichen Tortillas, der zerlaufene Käse, die fruchtig-würzige Sauce – ist einfach himmlisch und macht glücklich.
Das steckt drin: Meistens Hähnchen und eine würzigen Tomaten- oder Chili-Sauce. Aber auch hier ist erlaubt, was schmeckt. Sehr beliebt in Mexiko ist eine braune, scharfe Sauce namens Mole. Bei uns hat sie sich noch nicht so durchgesetzt. Wahre Enchilada-Fans sollten diese typisch mexikanische Sauce unbedingt kosten! Die dicke, warm servierte Paste mit viel Chipotles und Bitterschokolade ist recht aufwendig in der Zubereitung. Das Originalrezept (vermutlich aus dem 17. Jahrhundert) beinhaltet über hundert Zutaten. Es gibt die scharfe Paste, die perfekt zu Hähnchenfleisch und Enchiladas passt, aber auch fertig zu kaufen.
Tortillas selber rollen: Fajitas
Wie sehen sie aus: Sie erinnern in Zubereitung und Aussehen an Wraps. Wenn du beim Mexikaner Fajitas bestellst, bekommst du alle Zutaten einzeln serviert: die etwas kleineren, weichen Tortillas, eine Eisenpfanne mit der Füllung und eine würzige Tomatensauce, ein Dip oder Guacamole.
Wie schmecken sie: Fajitas schmecken durch die individuelle Zubereitung immer anders.
Das steckt drin: Die Füllung der Fajitas besteht meistens aus Gemüse wie grüner oder roter Paprika, feurigen Chilis, Fleisch und Zwiebeln. Rind-, Schweine- oder Hühnerfleisch werden in Streifen geschnitten und mit Chilis, Zwiebeln und Paprika in einer Pfanne angebraten. In der Pfanne kommt es dann häufig auch an den Tisch und jeder bereitet sich seine Tortillas selbst zu. Beilagen sind saure Sahne, Guacamole, Salsa, Salat, Tomaten und Käse, die nach Lust und Laune einfach dazu gegessen oder für die Füllung verwendet werden können. Tipp: Tortillafladen mit Guacamole und Salsa bestreichen. Die weiteren Zutaten in die Mitte geben. Saure Sahne darüber klecksen. Fajitas falten. Dazu die untere Seite einschlagen und die Ränder seitlich darüber klappen.
Frittierte Burritos: Chimichangas
Wie sehen sie aus: Wenn Burritos, ähnlich wie Frühlingsrollen, frittiert werden, heißt das: Chimichangas. Die gefüllten Rollen erkennt ihr an der knusprigen Kruste, ansonsten sehen sie aus wie normale Burritos.
Wie schmecken sie: Abgesehen von der Temperatur und der kross frittierten Kruste ist der Unterschied zum Burrito geschmacklich gering. Was sich ganz erheblich ändert, ist der Fettgehalt.
Das steckt drin: Die Mexikaner füllen die Chimichangas ganz genau so wie ihre Burritos mit einer Fülle frischer Zutaten und bieten ganz verschiedenen Versionen an. Meistens dabei sind: Reis, Bohnen und Mais.
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