Das macht Gin
Gin-Tasting in Frankfurt: Das Geheimnis der Botanicals

Glasklarer Gin – geheimnisvolle Zutaten

Ein guter Gin ist mit dem Begriff "Wacholderschnaps" ungefähr so gut beschrieben wie Venedig mit dem Attribut "Hafenstadt". Das ist nicht falsch, vermittelt aber wenig von dem Zauber, der Millionen in seinen Bann schlägt. Gin verdient eine weitaus intensivere Beschäftigung. Nicht ohne Grund ist er die angesagteste, aufregendste, meistbeachtete Spirituose der letzten Jahre. Gin ist das, was ein begabter Brenner daraus macht. Was man reinsteckt, gibt er einem zurück, und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Wir zeigen Ihnen beim Gin-Tasting in Frankfurt, was für wunderbare Geheimnisse sich im Wacholdergestrüpp verbergen.

Es ist noch nicht lange her, da hätte das Stichwort "Gin" wahrscheinlich nur eine Antwort hervorgerufen: "Tonic". Heute bekommt man auf den Zuruf "Gin" etwas ganz anderes zu hören: "Botanicals!" Damit ist klar, dass sich der Gin von einer reinen Cocktail-Mischzutat zum ernstzunehmenden Solisten gemausert hat. Botanicals sind die verschiedenen Pflanzenbestandteile, die bei der Destillation zum Einsatz kommen und dem Gin sein individuelles Geschmacksprofil geben. Unter Gin-Produzenten ist ein regelrechter Wettkampf um die raffiniertesten, ausgewogensten oder auch gewagtesten Kombinationen ausgebrochen. Unter den Botanicals ist der Wacholder immer noch die Nummer eins – ohne Wacholder ist es kein Gin. Doch die Palette der weiteren möglichen Zutaten ist immens und reicht von Anis über Lindenblüten bis Zimt.

Dennoch hat der Gin seine wichtige Rolle in und für Cocktails nicht verloren. Immer noch ist er die Basis für viele beliebte Drinks, Klassiker ebenso wie neue Kreationen. Doch seit verschiedene Gin-Sorten ein so ausgeprägtes Profil gewonnen haben, ist auch die Frage wichtiger geworden, welcher Gin in welchen Cocktail passt. Ein neues Arbeitsfeld für anspruchsvolle Barkeeper, eine neue Spielwiese für Genießer. Geben wir dem Gin also auch weiterhin die Ehre in Martini, Gin Fizz, Tom Collins & Co. und freuen wir uns an der gewachsenen Vielzahl wunderbarer Aromen. Solange es noch so viel zu entdecken gibt, wird das Leben nicht langwelig.