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Heuschrecken zum Frühstück – Insekten essen ist Trend!

Frittierte Schmetterlinge, knusprige Heuschreckenschenkel, köstliches Käfer-Carpaccio – Nein, wir sprechen nicht von einer Ekel-Prüfung im Dschungelcamp, sondern vom neuesten Foodtrend: der Entomophagy. Übersetzt: Dem Verzehr von Insekten. Könnte so in Zukunft ein Abendessen mit Freunden aussehen? Knuspern wir zur Vorspeise ein paar Ameisen? Brutzelt die Hausfrau eine rösche Wanderheuschrecke anstelle eines Schweinebratens? Und gibt es zum Dessert statt Mehlspeisen Mehlwürmer?

Schmecken Schrecken? Sabine Engel im Selbstversuch

Miomente-Gründerin Sabine Engel hat sich todesmutig auf der Markterei in Wien an den Stand mit den Insekten gewagt und für uns herausgefunden, ob Schaben, Schrecken und Schmetterlinge nicht nur genießbar, sondern auch genussreich sind.

Sabine Engel testet den Geschmack von Heuschrecken

Die freundliche Käferverkäuferin reicht mir zum Probieren eine geröstete Heuschrecke über den Tresen als wäre es ein Wurstradl und nickt mir aufmunternd zu. Die Schrecke ist erstaunlich groß und nicht besonders ansehlich. Ich verspüre eine Mischung aus Neugier und Scheu. Daher schnuppere ich zuerst mal an ihr und versuche, nicht auf die Fühler und Beine zu starren. Ich bin überrascht: Die Heuschrecke riecht tatsächlich ein bißchen nach Gras.

Beim ersten Biss bin ich überrascht, denn sie schmeckt nussig und nach frischem Heu. Mit verbundenen Augen hätte ich nicht bemerkt, dass ich hier ein tierisches Lebensmittel verspeise. Rein geschmacklich gefällt sie mir gar nicht schlecht. Nur das Mundgefühl ist etwas gewöhnungsbedürftig – die Heuschrecke ist extrem faserig und ich kaue bestimmt eine Minute auf ihr herum. Sie erinnert mich ein wenig an harte Artischockenblätter.

Insekten – Nahrungsmittel der Zukunft?

Laut der FAO – der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN sind Insekten das Nahrungsmittel der Zukunft und die Lösung für das Ernährungsproblem der Welt. Insekten sind eiweißreich, kommen in rauen Mengen vor und sind fast alle essbar. Werden wir alle in wenigen Jahren statt Kartoffelchips Insekten snacken und wird es statt Dönerbuden und Running Sushi an jeder Straßenecke eine muntere Insektenrösterei geben?

Darfs ein bisschen mehr sein?

Was mich sehr überrascht: Schrecken sind kein Schnäppchen. Ein kleines Knuspertütchen mit 200g gerösteten Heuschrecken kostet stolze 13€. Damit sind Insekten teurer, als ein Filetsteak. Ich vermute, Insekten werden sich bei diesen Preisen hierzulande nicht durchsetzen.

Hinzukommt unser anerzogener Ekel vor den zugegeben nicht wirklich appetitlich aussehenden Tieren. Anders, als in Afrika und Asien, wo Insekten so selbstverständlich auf dem Speisezettel stehen wie hierzulande Pommes Frittes.

Allerdings sind Insekten echte Eiweißbomben und enthalten keine Kohlehydrate – damit sind sie für Sportler und Ernährungsbewusste eine interessante Ergänzung im Speiseplan. Ihr Energiegehalt ist andererseits nicht zu unterschätzen: 100g Insekten haben im Schnitt 460 Kalorien – schlank wird man mit einer Mehlwurmdiät also nicht.

Insekten schonen die Umwelt

Ein überzeugendes Argument für den Verzehr von Insekten ist in meinen Augen aber ihre ökologische Bilanz: Im Schnitt braucht man nur ein Zehntel der Futtermittel, um die gleiche Menge an Insekten zu züchten, wie bei Hühner, Schwein und Rind. Und Insekten müssen nicht auf grünen Weiden grasen und erzeugen auch kaum Treibhausgase. Das spricht eindeutig für die vielbeinigen Eiweißlieferanten.

1 Kilo Fleisch benötigt in der Erzeugung deutlich mehr Futter, Wasser, Platz und führt zu mehr CO2-Emissionen, als die Züchtung von Insekten.

Insekten können mir minimalem Aufwand gezüchtet werden und benötigen kaum Wasser, Energie und Fläche für die Erzeugung.

Mein Fazit:

Die gerösteten Insekten waren erstaunlich lecker. Solange in Europa aber keine Hungersnot oder Nahrungsmittelknappheit herrscht, wird das Essen von Insekten vermutlich eine Randerscheinung bleiben. Zu teuer ist der Preis, zu sehr spielt unser Kopf uns beim Gedanken an die Krabbeltiere wenig anregende Bilder in den Kopf. Und anders, als bei Garnelen, Steak und Fisch besitzen die Insekten keinen wirklich interessanten Eigengeschmack, der die Gourmets auf den Plan locken würde. Für Menschen mit ausgeprägtem Umwelt- und Ernährungsbewusstsein sind Insekten sicher eine interessante Alternative – gerade, wenn eine vegetarische oder vegane Lebensweise nicht in Frage kommt, können Käfer, Würmer und Falter sicher das nötige Eiweiß liefern, das der Körper benötigt.

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